Zwischen Meer und Metropole – Workation in der Villa Bleichröder & Bleisure im Hotel Oderberger

Ich lebe auf Ummanz, einer kleinen Halbinsel vor Rügen. Viele meiner Geschäftspartner verwechseln sie mit Usedom – und bei einem Meeting, als das Thema wieder aufkommt, denke ich mir: Warum nicht? Warum in die Ferne schweifen, wenn die Inspiration so nah liegt? Also packe ich mein Fahrrad und mache mich auf zum Inselhopping: zwei Tage Usedom.

Eine Woche später geht es beruflich nach Berlin: dicht getaktete Termine, Meetings, Gespräche. Zwischen den Slots brauche ich Ruhe zum Arbeiten – und abends einen kurzen Moment Ausgleich. Ein anderes Setting als Usedom, aber mit derselben Leitfrage im Gepäck.

Meine Reisen – ob Workation auf Usedom oder Bleisure in Berlin – sind für mich ein Experiment in gelebter Praxis: Wie lassen sich Arbeit und Reisen verbinden? Genau dieses Thema begegnet uns auch in Analysen, Workshops und Gesprächen mit Führungskräften und Unternehmerfamilien. Die Erkenntnis ist klar: Work & Travel verschmelzen zunehmend. Mitarbeitende wünschen sich Flexibilität und Inspiration, zugleich brauchen sie Orientierung und klare Strukturen. Diese Balance herzustellen, ist eine spannende – und oft herausfordernde – Aufgabe. Für Unternehmen genauso wie für mich persönlich.

Villa

Workation in der Villa Bleichröder – Inspiration zwischen Wintergarten und Strand

Die Villa Bleichröder ist ein Haus mit Geschichte. Erbaut 1908, liegt sie direkt an der Heringsdorfer Promenade, mit eigenem Park und dem besonderen Charme der Bäderarchitektur. Arbeiten fühlt sich hier sofort anders an: morgens im Wintergarten, nachmittags auf der Terrasse oder draußen im Garten. Wer konzentriert am Schreibtisch sitzen möchte, kann bei der Buchung gezielt nach einem Zimmer mit Arbeitsplatz fragen.

Für mich gehört das Fahrrad immer dazu. An der Promenade entlangzufahren, vorbei an den alten Villen, ist wie eine kleine Zeitreise. Diese Pausen zwischendurch geben mir viel Energie für die Arbeitsstunden am Laptop. Abends locken die Restaurants direkt vor der Tür – oder ich nehme ein Picknick mit an den Strand.

Besonders spannend: Von Oktober bis April kann die Villa exklusiv gemietet werden – perfekt für kleine Teams, die Workation wirklich leben wollen. Tagsüber konzentriert an Projekten arbeiten, abends beim Spaziergang an der See gemeinsam durchatmen. In vielen unserer Workshops mit Unternehmen zeigt sich: Homeoffice schafft Flexibilität, aber auch Distanz. Co-Workations wie in der Villa Bleichröder bringen Nähe, Austausch und kreative Energie zurück.

Terrasse Villa Bleichröder im 1. OG über Eingang

Bleisure im Hotel Oderberger – Arbeiten mit Abwechslung, Erholen im Pool

Berlin ist meine nächste Station: voll mit Meetings und Gesprächen. Für mich liegt der schönste Teil der Stadt im Prenzlauer Berg – mit seinen Cafés, Läden und der besonderen Atmosphäre. Hotels gibt es dort nicht viele, aber eines meiner Lieblingshotels liegt genau hier: das Hotel Oderberger.

Mein Zimmer bietet genug Platz, um zwischen den Terminen Mails zu erledigen. Für Abwechslung wechsle ich in die Bibliothek oder einen der anderen Räume. Und am nächsten Tag: das Schwimmbad. Die historische Schwimmhalle hat eine besondere Atmosphäre – ein Ort, um den Tag zu beginnen. Wie zuhause auf Ummanz, wo ich jeden Morgen in den Bodden springe.

Schwimmbad im Hotel Oderberger

Genau das ist für mich Bleisure: Die Arbeit steht im Vordergrund – Projekte, Ergebnisse, Verbindlichkeit. Gleichzeitig braucht es Ausgleich, Inspiration und kleine Routinen. In vielen Gesprächen mit Mitarbeitenden zeigt sich, wie sehr genau diese Balance Motivation und Innovationskraft stärkt. Das Hotel Oderberger ist für mich ein praktisches Beispiel: konzentriert arbeiten, fokussieren – und am Anfang des Tages einen Moment nur für sich haben.

Arbeiten auf dem Zimmer im Hotel Oderberger

Flexibilität, die man spürt – für Gäste und Mitarbeitende

Was die Villa Bleichröder und das Hotel Oderberger verbindet, ist nicht nur die Unternehmerfamilie, die dahintersteht, sondern auch ihre Haltung. Flexibilität ist hier kein Schlagwort, sondern gelebte Realität – für Gäste wie für Mitarbeitende.

Sabbatical und unbezahlter Urlaub
Mitarbeitende können bis zu 4 Wochen unbezahlten Urlaub pro Jahr nehmen, nach Rücksprache. Bei längerer Unternehmenszugehörigkeit ist auch ein längeres Sabbatical innerhalb der EU möglich.

Remote Work im In- und Ausland
Zusätzlich sind bis zu 30 Tage mobiles Arbeiten im europäischen Ausland pro Jahr möglich – ebenfalls nach Rücksprache.

Konkrete Beispiele aus der Praxis

Start in den Tag mit vielen Terminen
  • Die Direktorin verbringt seit Corona jeden Januar auf Madeira. Dort arbeitet sie meist halbtags, baut Überstunden ab – und hält so den deutschen Winter gut aus. Möglich macht das die digitale Systemlandschaft
  • Die Front Office Managerin ist mehrere Monate im Sabbatical in Spanien.
  • Die Assistentin, die früher Rezeptionistin im Haus war, möchte nach ihrer Schwangerschaft nicht mehr im Schichtdienst vor Ort arbeiten. Heute arbeitet sie komplett remote in Teilzeit aus Potsdam – und nutzt regelmäßig die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten im europäischen Ausland.

Genau dadurch entsteht ein schöner Kreislauf: Hotels, die ihren eigenen Mitarbeitenden Flexibilität ermöglichen, verstehen auch die Bedürfnisse ihrer Gäste besser. Sie wissen aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, dass Arbeit und Erholung Hand in Hand gehen – und schaffen Räume, in denen genau das möglich wird. Entscheidend ist dabei: Freiheit braucht zugleich Struktur. Wer diesen Rahmen klar gestaltet, gewinnt Vertrauen und Bindung.

Zimmer in der Villa Bleichröder

„Arbeit neu gedacht“ – Wie Paul Keursten mit Workshop17 eine neue Coworking-Kultur in Afrika schafft

Warum gehen Menschen heute noch ins Büro? Für Paul Keursten ist die Antwort klar: „Ins Büro geht man nicht, um allein zu arbeiten – das kann man auch zu Hause. Man geht, um Teil von etwas zu sein.“ Mit dieser Überzeugung hat der Gründer von Workshop17 in Südafrika und auf Mauritius eine Coworking-Kultur geschaffen, die soziale Interaktion, Lebensqualität und professionelle Arbeit miteinander verbindet – ein Modell, das in Deutschland bislang selten gelingt.

Orte der Begegnung statt bloßer Büroflächen

Workshop17 versteht Arbeitsräume nicht nur als Orte der Produktivität, sondern als soziale Landschaften. Begegnungen entstehen dort, wo Architektur sie zulässt: durch offene Grundrisse, zentral platzierte Kaffeebars, bewusst gestaltete Wegeführung. „Begegnungen entstehen oft zufällig – genau das ist unsere Chance“, sagt Keursten. Coworking wird hier nicht als Zweckraum gedacht, sondern als lebendiger Ort, der Gemeinschaft stiftet. Es geht um Atmosphäre, Aufenthaltsqualität und inspirierendes Design – Coworking in Style eben. Verbunden mit einem sozialen, kulturellen und kreativen Mehrwert.

Arbeiten, wo andere surfen

Das zeigt sich besonders eindrücklich am Beispiel von Muizenberg, einem Surferort nahe Kapstadt. Dort entsteht bis 2026 ein Standort von Workshop17 direkt am Meer – mit Surfduschen, entspanntem Design und volllem Service. „Es ist ein Ort, an dem man morgens surft und danach mit Kunden weltweit spricht – professionell, aber relaxed.“ Die Verbindung von Arbeit und Freizeit ist dort kein Widerspruch, sondern Strategie.

Ähnliche Ansätze gibt es tatsächlich auch in deutschen Destinationen: Coworking in naturnahen oder touristischen Orten. Doch viele dieser meist staatlich geförderten Projekte wirken isoliert, schwer zugänglich oder wenig belebt. Die Integration in den lokalen Kontext gelingt hier nicht, das Community-Gefühl fehlt. Räume bleiben oft leer, weil sie mehr Showcase als echter Arbeitsort sind.

Hotels als Partner, nicht nur Gastgeber

Ein weiterer Erfolgsfaktor: die enge Zusammenarbeit mit der Hotellerie. In Johannesburg betreibt Workshop17 einen Standort direkt im Hyde Hotel – gleichzeitig Business-Lounge für Gäste und Coworking-Space für die lokale Community. „Die Kombination aus Tourismus und lokaler Geschäftswelt ist unser Erfolgsrezept“, sagt Keursten.

Und auch hier: Solche Modelle sind im deutschsprachigen Raum bislang die Ausnahme. Zwar wächst der Coworking-Sektor insgesamt, doch das Wachstum konzentriert sich fast ausschließlich auf urbane Räume. In ländlichen oder touristischen Regionen ist die Auslastung spürbar geringer. Die Verbindung zwischen Gastgewerbe und Coworking wird selten systematisch gedacht – dabei zeigen erste Versuche: Genau hier könnte ungenutztes Potenzial liegen, etwa für Geschäftsreisende, Remote-Teams oder Langzeitgäste.

Netzwerk statt Einzelstandort

Workshop17 betreibt 15 Standorte, die Mitglieder flexibel nutzen können – ideal für digitale Nomaden oder mobile Teams. Über die Partnerschaft mit KOFISI können die Mitglieder insgesamt 25 Locations in 7 afrikanischen Ländern nutzen. Es gibt ein klares Verständnis von Coworking als vernetztes System, nicht als isolierte Insel. Man möchte Orte schaffen, die mobil arbeitende Menschen überregional binden oder verbinden.

Fazit: Ein Modell für Deutschland?

Paul Keurstens Philosophie lautet: „Arbeit soll sich nicht an einem festen Ort abspielen, sondern dort, wo Menschen leben, sich entwickeln und wohlfühlen.“ Was in Südafrika gelingt, ist auch in Europa denkbar – wenn es gelingt, über Infrastruktur hinauszudenken. Coworking ist nicht nur ein Raum, sondern ein Lebensgefühl. Wer diesen Vibe stiften will, muss mehr bieten als Tische und WLAN: nämlich Identifikation, Gastfreundschaft und echten kulturellen Anschluss.

Vielleicht lohnt sich ein genauerer Blick nach Afrika. Was können wir von einem Modell wie Workshop17 lernen, das ohne staatliche Förderung auskommt und sich trotzdem erfolgreich am Markt behauptet? Ist das auch bei uns möglich – mit echten NutzerInnen, tragfähigen Konzepten und echter wirtschaftlicher Nachhaltigkeit? Und was braucht es dafür wirklich – mehr Infrastruktur? Oder mehr Mut, Coworking neu zu denken?

Workation im Ellerman House: Wo Luxus auf Produktivität trifft

Mein Aufenthalt im Ellerman House in Kapstadt war eine gelungene Kombination aus konzentriertem Arbeiten und Erholung. Das Haus bietet eine ruhige und zugleich inspirierende Atmosphäre, die perfekt geeignet ist, um fokussiert und produktiv zu arbeiten. Gleichzeitig kann man den Komfort und Luxus eines erstklassigen Hotels genießen, was die Workation zu einem rundum gelungenen Erlebnis macht.

Und das, obwohl wir in Kapstadt zuhause sind – für ein Hotel bedeutet das natürlich eine besondere Herausforderung, denn man kennt die Stadt und hat viele Möglichkeiten. Trotzdem haben wir uns im Ellerman House sofort wohlgefühlt. Mit seiner einzigartigen Ruhe, dem hervorragenden Service und der besonderen Atmosphäre hebt sich das Haus deutlich von anderen Unterkünften ab.

Das Ellerman House liegt auf einer Anhöhe mit Blick auf den Atlantik und verbindet klassische Eleganz mit moderner Ausstattung. Besonders schätze ich als Workation-Reisende die vielfältigen Möglichkeiten, um produktiv zu arbeiten: In unserem Zimmer stand ein großzügiger Schreibtisch bereit, der genug Platz für Laptop und Unterlagen bot – ein echtes Homeoffice-Feeling. Für Pausen oder einen Tapetenwechsel konnte ich auch draußen im Schatten auf der Terrasse arbeiten und dabei den Blick auf das Meer genießen. Die Bibliothek des Hauses mit ihrer ruhigen, gemütlichen Atmosphäre und einer beeindruckenden Kunstsammlung war ein weiterer idealer Rückzugsort, um ungestört zu arbeiten oder neue Ideen zu sammeln.

Diese Flexibilität bei den Arbeitsplätzen hat den Aufenthalt für mich sehr angenehm gemacht. Ich konnte je nach Aufgabe und Stimmung den passenden Ort wählen und blieb so den ganzen Tag produktiv. Das Gefühl, sich fast wie in einer eigenen Wohnung zu bewegen, hat viel zur entspannten Arbeitsatmosphäre beigetragen.

Neben den idealen Arbeitsbedingungen hat mich vor allem das engagierte Team beeindruckt. Die Mitarbeitenden sind professionell, herzlich und bieten individuelle Betreuung – das merkt man vom ersten Moment an.

Das Team arbeitet hier nicht nur zusammen, sondern kommt auch wirklich gut miteinander aus. Die Mitarbeitenden wirken entspannt, freundlich und professionell – genau die richtige Mischung, damit man sich als Gast schnell wohlfühlt. Es ist spürbar, dass hier alle gerne arbeiten und sich gegenseitig unterstützen.

Was mir besonders positiv aufgefallen ist: Das Haus legt großen Wert darauf, die Mitarbeitenden weiterzubringen. Regelmäßige Fortbildungen gehören hier zum Alltag, und die persönliche sowie fachliche Entwicklung wird aktiv gefördert.

Diese Wertschätzung und Förderung schaffen ein echtes Teamgefühl. Man merkt, dass die Mitarbeitenden gerne kommen und stolz auf ihren Arbeitsplatz sind. Das überträgt sich automatisch auf die Gäste – der Service läuft reibungslos, und die Mitarbeitenden sind aufmerksam, ohne aufdringlich zu sein. So fühlt man sich bestens betreut und kann den Aufenthalt in vollen Zügen genießen.

Genau dieses gute Arbeitsklima macht für mich den Unterschied. Es ist keine leere Floskel, sondern spürbar in jedem Gespräch und jeder Begegnung. Wenn ein Team wirklich hinter seinem Haus steht, merkt man das sofort.

Wer einen Ort sucht, an dem sich Arbeit und Erholung sinnvoll verbinden lassen, findet im Ellerman House genau das: einen Rückzugsort, der inspiriert und gleichzeitig höchsten Komfort bietet. Das Haus eignet sich hervorragend für Workations, Incentives oder Meetings, bei denen Produktivität und Wohlbefinden Hand in Hand gehen sollen.

Mein Dank gilt dem gesamten Team, das meinen Aufenthalt zu einem besonderen Erlebnis gemacht hat.


Von Business Breakfast und Schnupper-Workation – mein Interview mit Ursula Rimmele-Konzelmann zu ihren Remote Work Experiences „around the world“

Ursula ist Inhaberin der Firma kPLANING&PROJECTS Organisations-und Projektmanagement e.K. in Bermatingen am Bodensee.
Seit Gründung im Jahre 1998 begleitet sie vor allem mittelständische Unternehmen bei der Internationalisierung: Import & Export, Firmengründungen im Ausland, Marketing & Vertrieb in neuen Märkten. Kurzum – Ursula macht ihre Kunden fit für das internationale Parkett.
Ihre Projekte setzt sie seit über 25 Jahren erfolgreich in UAE, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Spanien, Vietnam, Südafrika und Thailand um.
Remote arbeitet sie aus all diesen Destinationen und berichtet uns, warum Fachkräftemangel bei ihr kein Thema ist und wie man auch in einem Ferien-Resort in UAE in Ruhe frühstücken kann.

Du arbeitest regelmäßig aus UAE. In welche Kategorie würdest Du das einordnen? Workation oder Bleisure Travel?
In erster Linie ist es eine Dienstreise. Ich bin alle 5 Wochen im Büro in Dubai und dann ist es reine Arbeit. Wir haben ja eine Niederlassung dort. Oder ich arbeite an anderen Orten, an denen wir präsent sind, wie Vietnam, Thailand oder neu Montenegro.
Natürlich gibt es auch mal private Aktivitäten – man trifft Freunde, geht Essen oder ich nehme mal meinen Mann mit. Das wäre dann schon eine Art von Bleisure.

Gibt es Mitarbeitende im Unternehmen, die auch temporär oder permanent im Ausland arbeiten?
Unser Team sitzt ganz verstreut. In Deutschland, in der EU oder in Asien und natürlich in den arabischen Emiraten. Alle haben einen virtuellen Arbeitsplatz. Und das nicht erst seit Corona. Homeoffice war bei uns schon immer ein Standard. Wir waren da quasi ein Vorreiter. Allerdings sind seit der Pandemie die technischen Möglichkeiten für Remote Work wesentlich besser.

In Deutschland ist gerade „Remote Fachkräfte aus dem Ausland“ ein riesiges Thema. Bei Euch ist das ja dann schon immer so gewesen, oder?
Ja genau! Wir hatten schon immer große Teile des Teams im Ausland und haben remote zusammen gearbeitet. Die Problematik, nicht genug Mitarbeitende zu haben, kennen wir bei uns nicht.


Wie viele Tage arbeitest Du in der Regel aus den Vereinigten Emiraten? Und wie häufig pro Jahr?
Ich habe circa 7 Flüge pro Jahr und bin dann in der Regel 10 Tage vor Ort. Dass muss nicht immer UAE sein. Manchmal fliege ich auch z.B. nach Bangkok, Montenegro oder Ho Chi Minh City. In Dubai sind unsere Partnerfirmen und von dort laufen die Geschäfte in Asien.

Welche Vorkehrungen triffst Du zum Thema Sicherheit und Gesundheit (Versicherungen etc.)?
Alle haben eine entsprechende Auslandskranken- und Unfallversicherung. Das ist bei uns ganz wichtig und die Grundvoraussetzung für die Reisen. Daneben noch eine Haftpflicht.


Reist Du meist allein oder in Begleitung?
Meistens alleine. Ab und an mit meinem Mann.

Buchst Du Deine Reisen über ein Reisebüro oder online?
Immer direkt über die Airline, meist Emirates. Das ist für mich im Handling am einfachsten. Ich kann dann schnell selber umbuchen etc. Und muss nicht erst in einem Reisebüro anrufen. Wir hatten zwischendurch eine Agentur, aber das war mir nicht flexibel genug. Emirates hat eine klasse App, die über Flugunregelmäßigkeiten etc. Informiert. Das ist mir sehr wichtig.


Wie ist Dein Arbeitserlebnis unterwegs? Beschreibe doch mal Deinen Arbeitstag! Ist das anders als zuhause?
Nein. Ich habe genau den gleichen Ablauf. Ich stehe auf, gehe zum Frühstück. Wir sind seit 13 Jahren im „The Cove Rotana Resort“ in Ras Al Khaimah. Die kennen mich natürlich gut. Dort gibt es verschiedene Orte für das Frühstück. Das eine ist das normale Frühstücksbuffet, was auch im Preis inkludiert ist und das andere ist das Business Frühstück. Letzteres haben wir tatsächlich eingeführt bzw. den Wunsch geäußert. Wir wollten nicht mit den Touristen und viel Trubel frühstücken. Ein Buffett brauchen wir auch nicht. Deshalb das kleine Breakfast in einem anderen Raum – mit allem, was man braucht.
Vor allen Dingen Ruhe!

Und nach dem Frühstück fährst Du ins Büro?
Nein, nein. Also ich bin ganz selten im Büro. In UAE treffe ich mich vor allem mit Kunden, Mandanten, Kontakten. In deren Büro, Fabrik etc. Wir sind ja der Dienstleister. Sprich ich bin dort den ganzen Tag unterwegs – in Abu Dhabi, dann sind wir mal in Dubai, dann sind wir mal dort und es kommt immer darauf an, was zu tun ist. Bankgeschäfte, Verlängerung von Lizenzen und und und. So ist unser Business. Und dann sind wir ja auch viel auf Messen.
Es kann sein, dass ich abends noch ins Büro gehe, weil ich z.B. etwas ausdrucken muss. Aber sonst erspare ich mir den Weg.

In welcher Art von Unterkunft hast Du bisher gewohnt und gearbeitet?
In UAE immer im gleichen Hotel. Das ist ein komfortables Resort.

Welche Faktoren sind für Dich bei der Wahl der Unterkunft wichtig?
Wie oben beschrieben muss die Unterkunft auf Business eingestellt sein, also separates Frühstück als Beispiel. Ein Schreibtisch auf dem Zimmer und ausreichend Steckdosen sind wichtig. Das hat das Hotel tatsächlich für uns eingeführt bzw. nachgerüstet.

Welche Tipps würdest Du „Neulingen“ mit auf den Weg geben?
Bevor man für einen Zeitraum Remote im Ausland arbeitet, sollte man das für sich testen. Passt die Kultur etc. Und auch um sehn, dass eine Workation nicht so romantisch ist, wie man es sich vorstellt. Man muss schließlich arbeiten. Wenn man nicht früh aufsteht oder zwischendurch an den Pool geht, schafft man eben seine Arbeit nicht. Man muss schon sehr strukturiert sein und Selbstdisziplin haben. Man darf nicht in die Touristen-Rolle rutschen, weil alle um einen herum Urlaub machen. Eigentlich wäre eine Art „Probe-Workation“ eine klasse Idee? Was meinst Du – vielleicht ist das ein gemeinsames Projekt?:-)


Vielen Dank für das Gespräch, liebe Ursula! Das mit der „Schnupper-Workation“ ist eine wunderbare Idee. Ich freue mich auf den weiteren Austausch dazu.

WORKATION AUF RÜGEN

Workation an der Ostsee – und das mit Südafrika Feeling. Denn wenn wir nicht auf der schönen Insel Ummanz (der kleinen Schwester Rügens) wohnen und arbeiten, sind wir regelmäßig in Südafrika. Und bringen von dort die schönen Wohndesign Produkte mit, die unsere Ferienwohnung so einzigartig machen. Die Arbeitsatmosphäre auf Ummanz ist ausgezeichnet – Ruhe sowie schnelles & zuverlässiges WLAN und dazu viel Entspannung und frische Luft. Das Klima ist sehr angenehm und konstant – also die perfekte Alternative zum stickigen Büro in der City.

Die Ferienwohnung mit einer Loggia und Gartenblick verfügt über ein gemütliches Schlafzimmer und einem großzügigen Wohnzimmer mit einer gut ausgestatteten Küchenzeile sowie einem Badezimmer mit Dusche.

Für eine perfekte Work-Umgebung gibt es einen großen Tisch mit bequemen Stühlen und viel Licht im Wohnzimmer. Auch in der Loggia mit Ausblick in die Natur kann man von Frühjahr bis Spätherbst konzentriert und windgeschützt arbeiten.

Wir bieten flexible Buchungsbedingungen – falls ein wichtiger Termin im Office ansteht und man ggf. früher abreisen muss.

Ummanz ist für uns die perfekte Kombination von Arbeiten und Reisen und wir freuen uns über Eure Buchungsanfragen unter:

Phone: +49 (0)151 53 175 323

doepkens@cd-travelmanagement.com

Freiburg im Breisgau – ein neuer Lieblingsort 39 Jahre später!

Als Kind mache ich mit meiner Mutter und großen Schwester eine Kur im Schwarzwald. Da war ich 6 Jahre alt. Und dann dauert es tatsächlich 39 Jahre, bis es mich wieder in den Breisgau verschlägt. Völlig ungeplant – wie so oft bei meinen Trips. Für meine Kunden kann ich wunderbar rund um das Travel Management beraten und bin auch immer die erste Anlaufstelle für mein privates Netzwerk – für jegliche Form des Reisens habe ich die perfekten Tipps.

Bei meinen eigenen Touren heißt es dagegen oft „Rolle rückwärts“. Kurzfristig muss ich alles ändern, weil ich feststelle, dass ich mir viel zu viel vorgenommen habe, die Strecken doch viel länger sind als gedacht und ich mich mal wieder verzettelt habe. Dann wird es hektisch und schnelle Reaktionen sind gefragt. Freunde und Familie kennen das und wundern sich nicht mehr. Meine Kunden und Geschäftspartner sehen es mir nach und schmunzeln. Denn am Ende funktioniert alles und wird dann meistens sogar richtig gut – großartige Bleisure Trips an inspirierende Orte. Und man könnte denken, dass im Vorfeld alles minutiös geplant ist.

Ich muss wieder nach Frankfurt – eine große Konferenz steht an und beginnt mit einer Abendveranstaltung an einem Montagabend. Bis dahin ist alles schon lange geregelt, das Hotel gebucht und die Anreise mit dem Auto zwar lang, aber machbar. Einige Tage vor der Konferenz geht dann das übliche Gedanken-Karussell los – wenn ich schon einmal da unten bin, könnte ich doch noch weiterfahren und zwei Geschäftspartner besuchen. In Freiburg – das ist von Rügen eine Weltreise, aber von Frankfurt ein Katzensprung. Gesagt, getan! Die Termine sind schnell vereinbart und alle freuen sich auf das persönliche Treffen. Denn von der nordöstlichsten Ecke Deutschlands in den südwestlichsten Zipfel hatten bis dato nur Calls stattgefunden und ein Meeting „in Person“ ist doch einfach viel schöner und an der Zeit. Wenn da nicht die lange Rückreise wäre. Von Frankfurt morgens nach Freiburg und abends nach den Terminen zurück nach Rügen, das funktioniert wohl kaum. Zur Not habe ich die Klapp-Matratze hinten in meinem Auto. Aber das nach einem langen Tag mit Terminen – keine gute Idee. Doch in der Hektik kommen die besten Ideen und es klingelt bei mir. Über Freiburg hatte ich doch gerade etwas gelesen, und zwar über ein neues Serviced-Apartment Konzept. Wie passend! Denn ich bin immer auf der Suche nach „Places to Stay“ – Orte, an denen man auf Reisen gut arbeiten und die ich meinen Kunden empfehlen kann.

Und so lande ich im „Black F Tower“ und in Freiburg und bin begeistert von der ersten Minute.

Freiburg – Du Schöne!

Nach entspannten 2 Stunden Fahrt bin ich früh in Freiburg. Die Sonne scheint und ich bin bestens gelaunt. Für den Checkin ist es wahrscheinlich noch zu zeitig, aber zumindest das Auto kann ich doch parken und dann mit dem Rad in die Stadt. Denn neben der Matratze ist auch mein Velo immer dabei.

Ich finde sofort einen Stellplatz direkt vor dem Haus und werde an der Rezeption freundlich empfangen. Und wie schön – das Apartment ist sogar schon fertig. Das Einchecken funktioniert digital und ist schnell und unkompliziert.

Mit dem Fahrstuhl geht es in die 12. Etage in meine Skyline Suite Black XL. Wow – hier ist alles und wirklich alles genau mein Stil. Das passiert selten! Die Einrichtung ist nicht so überladen und skandinavisch schlicht. Die Kitchenette in meinem Lieblingsgrün und mit Nespresso-Maschine ist alles, was ich brauche.

Es gibt einen soliden Esstisch, an dem man gut arbeiten kann. Und auch auf der großzügigen Couch kann man wunderbar mit Laptop verweilen. Ich gehe bei dem schönen Wetter zum Emailcheck auf den Balkon.

Der mit Lavendel, Rosmarin & Co. bepflanzt ist – das sehe ich so in einem Serviced-Apartment Haus zum ersten Mal. Für mich Naturkind genau richtig. Und der Blick auf die Stadt und den Schwarzwald ist klasse – so lässt es sich gut arbeiten und es entstehen neue Ideen. Die Straße hört man aufgrund der Höhe kaum.

Nach einer Weile meldet sich mein üblicher Bewegungsdrang. Und ich bin neugierig, was mir nach all den Jahren in Freiburg noch bekannt vorkommt. Also ab aufs Rad und in 10 Minuten in die Stadt geradelt. Der Wiedererkennungs-Effekt ist gering, aber ich bin trotzdem happy im mediterranen Flair der City. Im „Bächle“, der sich durch die unzähligen Gassen der Altstadt schlängelt, werden Melonen und Wein gekühlt. Das ist nun so gar nicht deutsch – und am liebsten möchte ich mich auch im Wasser abkühlen, denn es ist irre warm. Ein Eis tut es dann auch und ich radle in Zeitlupe zurück ins Black F – für ein Nordlicht sind die Temperaturen ohne Wind schon arg. Sehr positiv fällt mir auf, dass keiner der anderen Fahrradfahrer ungeduldig klingelt – wie schon erlebt in Berlin oder Frankfurt. Das Schwarzwald-Volk scheint wirklich entspannt zu sein. Und dieses Feeling überträgt sich und ich fühle mich so richtig wohl nach den hektischen Tagen in „Mainhattan“.

Zurück im „Tower“ erfahre ich, dass es eine Rooftop-Terrasse gibt. Die muss ich mir gleich mal anschauen. Und natürlich die vier Bienenvölker, die auf dem Dach den hauseigenen Honig produzieren. Mit dem Blick über die Dächer von Freiburg und einem „Tannenzäpfle Alkoholfrei“ lasse ich den Tag ausklingen. Wie viele andere Gäste – die riesige Veranda füllt sich nach und nach und scheint ein Treffpunkt zu sein, der übrigens auch von externen Gästen gebucht werden kann.

Irgendwie cool – diese Black F Community und überhaupt dieses Freiburg mit den tiefenentspannten Bewohnern.

Am nächsten Tag kann ich ausgeruht meine Termine machen – mit Menschen, die real noch sympathischer sind. Und bleibe dann sogar noch eine Nacht, weil alles so passt und ich ganz bei mir bin.

Die Tage im Breisgau haben mir sehr gutgetan und mir fällt ein Satz ein, den ich vor langer Zeit gehört habe: die Menschen an entlegenen Orten sind etwas ganz Besonderes. Das trifft auf mein Rügen zu und das passt auch für die „Schwarzwald People“ – ganz im Südwesten und fast schon nicht mehr in Deutschland. Und ein neuer Lieblingsort für mich.

GOOD TO KNOW

Für die perfekte Kombination von Arbeiten & Reisen hat man im Black F Tower mitgedacht. Neben der guten Ausstattung des Apartments mit ausreichend Steckdosen, einem angenehmen Licht und diversen „Work Stations“ kann man auch auf der Dachterrasse oder in der Coworking-Lobby super entspannt arbeiten.

Für ein effektives „Anywhere Office“ können mobile Desks, Bildschirme und Bürostühle ausgeliehen werden. Damit sich die Gäste vollkommen auf ihre Arbeit konzentrieren können, steht auf Wunsch ein Rundum-Service, unter anderem mit hauseigenem Waschsalon (die Buchung und Nutzung über eine App funktioniert super), wöchentlich frischer Bettwäsche und Handtüchern sowie einer Zimmerreinigung, bereit. „Stay a little bit longer” ist also ohne weiteres möglich.

Daneben gibt es in der Sonnenstadt und im Umland diverse Freizeitmöglichkeiten als Ausgleich zur Arbeit – angefangen vom Schlendern durch die Altstadt bis hin zu Seen (den Opfinger See habe ich selbst getestet). Und wenn man kein eigenes Radl dabeihat, kann man sich einfach eines im Black F ausleihen und damit die Gegend erkunden.

Sonnenschein und Stühle-Tausch – mein Interview mit Katja Metz über ihre Workation-Erfahrungen

Katja ist Teamlead Global Marketing Campaigns bei E.ON. Vor ihrer Tätigkeit beim Essener Energiekonzern hatte sie diverse Management Positionen in internationalen Agenturen.
Beruflich war sie also immer schon ordentlich „on Tour“. Die Verbindung von Arbeiten und Reisen hat sie in 2023 für sich entdeckt und ist Fan von dem Workation-Angebot ihres Arbeitgebers. Getestet hat sie das ortsflexible Arbeiten schon in London, Zürich und Rom und erzählt uns von ihren Erfahrungen, vom Stühle-Tausch in Rom und warum sie das Wort „Workation“ eigentlich nicht mag.

Katja, was verbindest Du mit dem Begriff Workation?

Für mich ist der Begriff nicht wirklich neu. Und ich finde ihn ehrlich gesagt etwas zwiespältig, also das Kofferwort WORK und VACATION. Das Wort Vacation passt nicht so ganz, da der Fokus für mich klar im Bereich Work liegt. Nur eben woanders arbeiten. Das ist für mich auch der Anreiz und die Attraktivität dahinter. Meiner Meinung nach muss man aufpassen, dass das Thema seine Ernsthaftigkeit behält. Vacation hat immer den Beigeschmack, dass man sehr viel Freizeit hat und nur ein bisschen arbeitet. Also kurzum der Fokus muss klar sein und bleiben. Das darf nicht in eine Influencer-Richtung rutschen: lustig mit dem Laptop am Pool sitzen. Das ist dann auch für die Arbeitgeber schwierig. Ich hatte ja auch auf LinkedIn gepostet, aber ganz bewusst meinen Arbeitsplatz gezeigt – der eben dann nur an einem anderen Ort lag. Besser wäre „Work from Anywhere“, das kann nicht mißverstanden werden.

Dein Arbeitgeber bietet Workation an? Wie viele Tage und welche Länder sind erlaubt?

Genau, ja, also es sind bei uns 20 Tage, die wir offiziell für Workation nutzen dürfen. Das hat natürlich auch rechtliche Grundlagen mit Versicherung und Steuern etc. Erlaubt sind bei uns EU inklusive UK und Schweiz. Was ich aber auch gut und richtig finde. Außerhalb der EU wird es meines Erachtens schwierig – auch wegen einer möglichen Zeitverschiebung. Ich komme ja sogar schon in UK mit der einen Stunde durcheinander. Dann stellt sich mein Kalender um und ich weiß gar nicht, welche Zeitzone angezeigt wird. Da komme ich schnell ins Schleudern. Ich frage mich, ob die Terminkoordination etc. mit extremen Zeitverschiebungen funktionieren kann. Sicherlich schwieriger!

Wer muss vorab informiert werden?

Das ist bei uns der Line-Manager, der direkte Vorgesetzte also. Hier muss die Workation grundsätzlich abgeklärt werden. In SAP und im Intranet gibt es dann die entsprechenden Informationen und generellen Vorgaben. Es gibt ein simples Antragsformular, das ausgefüllt werden muss und in SAP hinterlegt wird. So wird gewährleistet, dass man nicht mehr als 20 Tage nimmt und alle Formalitäten erfüllt sind. Das ist ein einfacher, unkomplizierter Prozess. Es ist nur wichtig, dass ich meiner Arbeit wie gewohnt nachgehe und das muss ich im Zweifel selber einschätzen. Also wenn ich beispielsweise Präsenzmeetings habe, dann geht es natürlich nicht.

Wohin ging Deine Workation bisher?

Ich war in Zürich, London und Rom. Wir können die 20 Tage splitten. Letztes Jahr habe ich meine erste Workation geplant und war eher vorsichtig und wollte sorgsam mit den Tagen umgehen. Am Ende des Jahres hatte ich dann sogar noch Tage übrig! Ich hätte also etwas großzügiger sein können. Ich war 2023 in Zürich und London und hatte dort ohnehin Termine. Ich habe die Dienstreise mit einer Workation verlängert, weil ich in London und Zürich bei Freunden wohnen und arbeiten konnte. So konnte ich meine Leute treffen, gemeinsam zu Konzerten gehen etc. Das war für mich perfekt.

Im Januar war ich dann in Rom. Dort hatte eine Freundin von mir ein Airbnb für einen Monat gemietet, mit drei Schlafzimmern und hatte Freunde eingeladen. Für mich eine tolle Gelegenheit, dem deutschen Winter zu entfliehen. Rom hat im Januar natürlich ein ganz anderes Flair. Dort war ich eine Woche auf Workation und habe dann noch ein verlängertes Wochenende komplett privat drangehängt.
Ich habe tagsüber ganz normal gearbeitet , konnte aber abends bei wärmeren Temperaturen rausgehen, durch die römischen Ruinen laufen oder mit Freunden Essen gehen. Wenn man im Januar draussen in einer Bar sitzen kann, ist das ein tolles Feeling.
Das heißt, Rom hatte einen anderen Hintergrund als London und Zürich, wo ich geplante Termine einfach mit Workation verlängert habe.

Bist Du alleine gereist oder in Begleitung?

Ich bin alleine gereist, aber habe ja immer Freunde vor Ort besucht. Zürich war für mich eine gute Gelegenheit, mal wieder ein bisschen Zeit in meiner alten Heimat zu verbringen.

Wie ist Dein Arbeitserlebnis auf der Workation? Beschreibe doch mal Deinen Arbeitstag?

Der Alltag war tagsüber wie im Homeoffice: früh an den Rechner und bis abends gearbeitet, quasi von 9 Uhr bis 18 Uhr. Die Intensität war nicht anders. Ich muss ja schauen, dass ich meine Termine auf die Reihe bekomme und mein Pensum schaffe. Der Unterschied ist die Umgebung. Kurz mal in der Mittagspause raus und abends dann wie gesagt mit Freunden an einem anderen Ort treffen. Ich habe abends gemerkt, dass ich schneller abschalten kann durch die andere Umgebung – man ist inspiriert und abgelenkt und kommt einfach schneller aus dem Arbeitsalltag raus. Ein super Effekt, wie ich finde.
Und ohnehin fühle ich mich in einer anderen Umgebung auch inspirierter zwischendurch – wenn man rausguckt und da ist eine Palme oder da ist Sonnenschein – das macht für mich alles abwechslungsreicher und leichter.

Welche Faktoren sind für Dich bei der Wahl der Unterkunft wichtig?

Die Grundvoraussetzung ist es gutes Internet. Meinen Rechner habe ich immer dabei, also insofern bin ich flexibel. Ich brauche gutes Internet und idealerweise natürlich einen abgeschlossenen Raum, in dem ich in Ruhe arbeiten kann. Ich habe viele Teams Meetings und brauche da schon meine Ruhe. Einen großen Schreibtisch brauche ich nicht unbedingt, aber schon eine gute Sitzmöglichkeit und einen halbwegs guten Stuhl. Wenn man den ganzen Tag sitzt, ist das schon wichtig. In der Wohnung in Rom habe ich dann auch dreimal die Stühle getauscht. Wir hatten drei Zimmer und ich habe alle Sitzgelegenheiten getestet. Bis ich nach zwei Tagen dann endlich die Variante hatte, die für mich passte. Meine Freunde haben Urlaub gemacht und so hatte ich Anrecht auf den besten Stuhl. Aber Kompromisse im Vergleich zum Office oder Homeoffice muss man schon machen.

Würdest Du eine weitere Workation machen? Wenn ja, wohin?

Ich bin großer Fan davon, weil es einfach noch mal eine andere Flexibilität gibt. Und ja, ich würde das jederzeit wieder machen. Da ich beruflich relativ viel unterwegs bin, werde ich auf jeden Fall prüfen, in welchen Destinationen ich noch eine Workation dranhängen kann. Das können dann auch nur 2-3 Tage sein. Übrigens sind für mich dann auch die Reisezeiten angenehmer – kein extrem frühes Aufstehen oder abends spät zurück nach Meetings oder einem Event. Und für meinen Arbeitgeber reduzieren sich die Flugkosten, da ich zeitlich flexibler bin. Das mache ich im Juni und August gleich wieder – plus 2 Tage in London und einen Tag mehr in Zürich.

Welche Tipps würdest Du „Neulingen“ mit auf den Weg geben?

Internet ist immer die Grundvoraussetzung. Also das ist wirklich das A und O und man sollte wirklich einen Raum für sich haben, wo man Ruhe hat. Alles andere lässt sich, denke ich, ganz gut organisieren und arrangieren.

Workation – für Dich Trend oder Hype?

Auf jeden Fall ein Trend und Wettbewerbsvorteil für die Unternehmen. Ich kenne aus meiner beruflichen Vergangenheit viele Freunde, die immer noch in Agenturen arbeiten. Bei denen gibt es kein Workation-Angebot und sie sind dann oft neidisch, weil sie diese Flexibilität toll finden und das eben nicht haben.
Ich weiß es sehr zu schätzen, dass E.ON das so selbstverständlich anbietet und ich die Freiheit habe. Ich möchte das nicht mehr missen. Da ich ein sehr kosmopolitischer Mensch bin, kommt das meiner Art sehr entgegen. Für mich also ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Arbeitgebers.

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Von Kapstadt nach Weißensee – oder umgekehrt?

Berlin, Frankfurt, Wien und Kapstadt – wenn man die Liste der Living Hotels anschaut, denkt man zunächst an einen Schreibfehler. Zwischen all den Häusern in Deutschland und Österreich plötzlich das „Lion`s Eye“ in der Metropole am Westkap Südafrikas. Doch was im ersten Moment wie ein Irrtum wirkt, ist eine spektakuläre Neueröffnung der Derag Unternehmensgruppe im Oktober 2022.

Das musste ich mir im Januar einfach anschauen. Und danach ging es zur Internationalen Tourismus Börse (ITB) im März ins Living nach Weißensee. Auf den ersten Blick sehr konträr. Aber irgendwie entdeckt man dann doch Berlin in Kapstadt und umgekehrt.

Cape Town is calling

Warum Kapstadt? Tatsächlich war ein Luxury Guesthouse in Südafrika überhaupt nicht geplant, sondern eher Zufall.

Der Geschäftsführende Gesellschafter und Eigentümer, Max Schlereth hatte seinen Blick schon seit geraumer Zeit in Richtung Ausland gerichtet. Im Jahr 2021 erfährt er von einer Mitarbeiterin, dass in Kapstadt aufgrund der Pandemie vermehrt Immobilien verkauft werden. Über einen engen Schulfreund, der mit seiner Frau seit vielen Jahren in Südafrika lebt und im Immobiliensektor arbeitet, werden die ersten Fühler ausgestreckt. Relativ schnell wird das Gäste-Haus in Camps Bay angeboten und die Hotelgruppe schlägt zu. Das Haus passt nicht nur ideal zum Portfolio, sondern ist eine einmalige Gelegenheit und einfach eine Perle.

Es liegt in Camps Bay, einem sehr beliebten und belebten Teil von Kapstadt und direkt am Ozean. Hier sieht man viele internationale Touristen, Expats, Film-Teams und auch den einen oder anderen wohlhabenden Südafrikaner. Der ideale Ort, um ein paar Tage in der Mother City zu verbringen und von hier Ausflüge in die Umgebung zu machen. Man ist schnell in der Innenstadt, der sogenannten CBD, erreicht aber auch über den legendären Chapman`s Peak Drive die andere Seite der Kap Halbinsel mit ruhigeren Orten und Stränden.

Das Haus selbst wirkt nicht wie ein Hotel, sondern eher wie eine der vielen modernen Villen in Camps Bay. Und wer aus Deutschland kommend nach der bekannten CI der Living Hotels Ausschau hält, wird diese nicht finden. Ein dezentes Logo am Eingang zeigt den Gästen, dass sie angekommen und richtig sind. Keine Rezeption, sondern ein freundlicher Empfang an einem großen Tisch – das Erdgeschoss wirkt wie der klassische Living-Bereich eines südafrikanischen Anwesens an der Küste mit Blick auf den Ozean und die Berge. Ein „Home away from home“ – dieses Ziel ist definitiv erreicht. Und dieses Gefühl wird schon vor der Anreise vermittelt. Die Kommunikation bei der Reservierung ist sehr persönlich und einige Tage vor Checkin erhält der Gast nützliche Tipps, unkompliziert über Whatsapp.

Die südafrikanische Lounge ist zugleich der Community Bereich mit großer Küche inklusive Kaffeeautomat, mehreren Backöfen sowie Herd und großen Kühlschränken. Der große Tisch lädt zum Essen oder auch Arbeiten mit Coworking-Feeling ein, und wenn man nicht auf dem Zimmer sein möchte, gibt es ausreichend Platz auf der Couch oder an der Bar. Einen Bartender gibt es hier nicht – die Gäste bedienen sich und tragen in eine Liste ein, was sie verzehrt haben.

Die Verlängerung der Living Area ist die Terrasse mit Sitzsäcken, Pool und einer Outdoor-Küche. Daneben der gemütliche Frühstücksraum – natürlich alles mit Blick aufs Wasser und die Berge.

Das Guesthouse hat sechs großzügige Suiten. Nebenan in einem weiteren Gebäude gibt es zwei weitere große Apartments, die entweder separat oder zusammen gebucht werden können und den Gästen insgesamt fünf Schlafzimmer bieten.

Auch in den Suiten setzt sich das „Home-Feeling“ fort. Jedes Zimmer ist individuell gestaltet. Platz und viel Stauraum, Nespresso und Kühlschrank sowie ein Arbeitsplatz machen das Haus auch für Longstay-Gäste attraktiv. Das Beste ist jedoch der Blick aufs Meer und den Berg Lion`s Head aus wirklich allen Ecken des Zimmers bzw. durch das Panorama-Fenster im Badezimmer.

Ganz klar – im Lion`s Eye steht das Wohnen und nicht das Übernachten im Fokus. Und das wird von den Gästen gut angenommen. Tagsüber und auch abends sieht man das eine oder andere Pärchen, das nicht in der Stadt oder am Strand unterwegs ist, sondern einfach „zuhause“ bleibt – im Community Bereich oder auf der eigenen Terrasse der Suite relaxed und einfach nur die Aussicht genießt.

Und dann Weißensee…

Ein paar Wochen später zieht es mich dann im Rahmen der ITB ins Living-Hotel nach Berlin-Weißensee.

Den Prenzlauer Berg kenne ich wie meine Westentasche, aber der direkt angrenzende Stadtteil ist neu für mich. Und als ich von der trubeligen Messe durch die alten Alleen und Häuserreihen fahre, frage ich mich, warum ich bisher noch nicht hier war. Denn die Lage ist für mich von Rügen kommend ideal – ich könnte das Auto stehenlassen und die Termine mit dem ÖPNV machen.

Das Hotelgebäude überrascht mich wie in Kapstadt. Ich hätte ein klassisches Stadthotel erwartet. Doch mit den runden Balkonen, der zurückhaltenden Architektur und der Lage in einem schönen Wohngebiet direkt am See, fühlt man sich nicht mehr wie in Berlin.

©Christian Behnke phone +44 (0) 7958 488 495 phone +49 (0) 170 88 600 15 look@christianbehnke.com www.christianbehnke.com

Das Apartment ist eine Wohltat nach all den hippen Design Hotels, in denen ich im Februar übernachtet habe. Ein abgetrenntes Bad mit höhenverstellbarer Dusche ohne „fancy Rainshower“, kein High-Tech TV, das man ohne Hilfe der Rezeption gar nicht anschalten kann und keine Neon-Beleuchtung, sondern angenehmes und funktionales Licht. Die Bleisure-Reisende in mir freut sich über einen Schreibtisch mit Lampe und Safe sowie diverse Sitzmöglichkeiten inklusive Sofa und Balkon für Remote-Work und Calls. Vom Schreibtisch schaut man ins Grüne und nicht an die Wand!

Für einen gesunden und erholsamen Schlaf eine gute Matratze und Verdunklung an den großen Fenstern. Durch den kleinen Flur hört man auch die Geräusche im Gang und Treppenhaus nicht. Und überhaupt ist es wo ruhig wie auf meiner Insel.

Eine Küchenzeile und genügend Stauraum in diversen Schränken macht es auch für Longstay-Gäste interessant.

Und natürlich überlege ich, wo es Gemeinsamkeiten mit Kapstadt gibt. Auf den ersten Blick sind die Häuser doch sehr unterschiedlich in Architektur, Ausstattung und Kategorie. Doch wenn man genau hinschaut, ist das „Welcome an der Rezeption“ genauso freundlich wie am Kap. Das Frühstück genauso frisch und lecker mit regionalen Produkten und der Service natürlich und herzlich. Und auch die Umgebung im Sinne der „Work-Life-Balance“ perfekt gewählt: statt Ozean der See, man ist schnell in der City und trotzdem in einem grünen und ruhigen Umfeld. Schöner wohnen, besser leben, entspannter arbeiten eben! Egal ob in Berlin-Weißensee oder Camps Bay. Im Kopf arbeite ich meine Checkliste für das perfekte Anywhere-Office ab und stelle auch hier fest: in beiden Häusern kann man Arbeit und Reise wunderbar kombinieren.

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Ich freue mich schon auf meine nächsten Besuche in anderen Häusern der Living-Hotels und bin mir sicher, dass ich auch dort mein Kapstadt wiederfinde.

Perspektivenwechsel Workation: über neue Rollen und das empty-nest-Syndrom

Diese furchtbare Stille. Da ist was zu Ende gegangen. Wenn das letzte Kind das Haus verlässt, sehen sich Paare mit plötzlicher Leere konfrontiert – das empty-nest-Syndrom. Forscher sprechen von der Belle Epoque des Lebens, aber die brutale Frage lautet oft: Zusammenraufen oder Scheidung? Im Mutmachpodcast von Funke berichten Suse und Hajo Schumacher in den kommenden Wochen über ihr abenteuerliches Experiment namens Workation: Arbeiten im Ausland. Die Eheleute proben das Leben in Südamerika. Es geht um Trauer und Loslassen, um neue Rollen, geheime Stärken und die Kraft der Mentorenschaft.

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