Ich lebe auf Ummanz, einer kleinen Halbinsel vor Rügen. Viele meiner Geschäftspartner verwechseln sie mit Usedom – und bei einem Meeting, als das Thema wieder aufkommt, denke ich mir: Warum nicht? Warum in die Ferne schweifen, wenn die Inspiration so nah liegt? Also packe ich mein Fahrrad und mache mich auf zum Inselhopping: zwei Tage Usedom.
Eine Woche später geht es beruflich nach Berlin: dicht getaktete Termine, Meetings, Gespräche. Zwischen den Slots brauche ich Ruhe zum Arbeiten – und abends einen kurzen Moment Ausgleich. Ein anderes Setting als Usedom, aber mit derselben Leitfrage im Gepäck.
Meine Reisen – ob Workation auf Usedom oder Bleisure in Berlin – sind für mich ein Experiment in gelebter Praxis: Wie lassen sich Arbeit und Reisen verbinden? Genau dieses Thema begegnet uns auch in Analysen, Workshops und Gesprächen mit Führungskräften und Unternehmerfamilien. Die Erkenntnis ist klar: Work & Travel verschmelzen zunehmend. Mitarbeitende wünschen sich Flexibilität und Inspiration, zugleich brauchen sie Orientierung und klare Strukturen. Diese Balance herzustellen, ist eine spannende – und oft herausfordernde – Aufgabe. Für Unternehmen genauso wie für mich persönlich.

Workation in der Villa Bleichröder – Inspiration zwischen Wintergarten und Strand
Die Villa Bleichröder ist ein Haus mit Geschichte. Erbaut 1908, liegt sie direkt an der Heringsdorfer Promenade, mit eigenem Park und dem besonderen Charme der Bäderarchitektur. Arbeiten fühlt sich hier sofort anders an: morgens im Wintergarten, nachmittags auf der Terrasse oder draußen im Garten. Wer konzentriert am Schreibtisch sitzen möchte, kann bei der Buchung gezielt nach einem Zimmer mit Arbeitsplatz fragen.
Für mich gehört das Fahrrad immer dazu. An der Promenade entlangzufahren, vorbei an den alten Villen, ist wie eine kleine Zeitreise. Diese Pausen zwischendurch geben mir viel Energie für die Arbeitsstunden am Laptop. Abends locken die Restaurants direkt vor der Tür – oder ich nehme ein Picknick mit an den Strand.
Besonders spannend: Von Oktober bis April kann die Villa exklusiv gemietet werden – perfekt für kleine Teams, die Workation wirklich leben wollen. Tagsüber konzentriert an Projekten arbeiten, abends beim Spaziergang an der See gemeinsam durchatmen. In vielen unserer Workshops mit Unternehmen zeigt sich: Homeoffice schafft Flexibilität, aber auch Distanz. Co-Workations wie in der Villa Bleichröder bringen Nähe, Austausch und kreative Energie zurück.

Bleisure im Hotel Oderberger – Arbeiten mit Abwechslung, Erholen im Pool
Berlin ist meine nächste Station: voll mit Meetings und Gesprächen. Für mich liegt der schönste Teil der Stadt im Prenzlauer Berg – mit seinen Cafés, Läden und der besonderen Atmosphäre. Hotels gibt es dort nicht viele, aber eines meiner Lieblingshotels liegt genau hier: das Hotel Oderberger.
Mein Zimmer bietet genug Platz, um zwischen den Terminen Mails zu erledigen. Für Abwechslung wechsle ich in die Bibliothek oder einen der anderen Räume. Und am nächsten Tag: das Schwimmbad. Die historische Schwimmhalle hat eine besondere Atmosphäre – ein Ort, um den Tag zu beginnen. Wie zuhause auf Ummanz, wo ich jeden Morgen in den Bodden springe.

Genau das ist für mich Bleisure: Die Arbeit steht im Vordergrund – Projekte, Ergebnisse, Verbindlichkeit. Gleichzeitig braucht es Ausgleich, Inspiration und kleine Routinen. In vielen Gesprächen mit Mitarbeitenden zeigt sich, wie sehr genau diese Balance Motivation und Innovationskraft stärkt. Das Hotel Oderberger ist für mich ein praktisches Beispiel: konzentriert arbeiten, fokussieren – und am Anfang des Tages einen Moment nur für sich haben.

Flexibilität, die man spürt – für Gäste und Mitarbeitende
Was die Villa Bleichröder und das Hotel Oderberger verbindet, ist nicht nur die Unternehmerfamilie, die dahintersteht, sondern auch ihre Haltung. Flexibilität ist hier kein Schlagwort, sondern gelebte Realität – für Gäste wie für Mitarbeitende.
Sabbatical und unbezahlter Urlaub
Mitarbeitende können bis zu 4 Wochen unbezahlten Urlaub pro Jahr nehmen, nach Rücksprache. Bei längerer Unternehmenszugehörigkeit ist auch ein längeres Sabbatical innerhalb der EU möglich.
Remote Work im In- und Ausland
Zusätzlich sind bis zu 30 Tage mobiles Arbeiten im europäischen Ausland pro Jahr möglich – ebenfalls nach Rücksprache.
Konkrete Beispiele aus der Praxis

- Die Direktorin verbringt seit Corona jeden Januar auf Madeira. Dort arbeitet sie meist halbtags, baut Überstunden ab – und hält so den deutschen Winter gut aus. Möglich macht das die digitale Systemlandschaft
- Die Front Office Managerin ist mehrere Monate im Sabbatical in Spanien.
- Die Assistentin, die früher Rezeptionistin im Haus war, möchte nach ihrer Schwangerschaft nicht mehr im Schichtdienst vor Ort arbeiten. Heute arbeitet sie komplett remote in Teilzeit aus Potsdam – und nutzt regelmäßig die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten im europäischen Ausland.
Genau dadurch entsteht ein schöner Kreislauf: Hotels, die ihren eigenen Mitarbeitenden Flexibilität ermöglichen, verstehen auch die Bedürfnisse ihrer Gäste besser. Sie wissen aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, dass Arbeit und Erholung Hand in Hand gehen – und schaffen Räume, in denen genau das möglich wird. Entscheidend ist dabei: Freiheit braucht zugleich Struktur. Wer diesen Rahmen klar gestaltet, gewinnt Vertrauen und Bindung.






