Von Business Breakfast und Schnupper-Workation – mein Interview mit Ursula Rimmele-Konzelmann zu ihren Remote Work Experiences „around the world“

Ursula ist Inhaberin der Firma kPLANING&PROJECTS Organisations-und Projektmanagement e.K. in Bermatingen am Bodensee.
Seit Gründung im Jahre 1998 begleitet sie vor allem mittelständische Unternehmen bei der Internationalisierung: Import & Export, Firmengründungen im Ausland, Marketing & Vertrieb in neuen Märkten. Kurzum – Ursula macht ihre Kunden fit für das internationale Parkett.
Ihre Projekte setzt sie seit über 25 Jahren erfolgreich in UAE, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Spanien, Vietnam, Südafrika und Thailand um.
Remote arbeitet sie aus all diesen Destinationen und berichtet uns, warum Fachkräftemangel bei ihr kein Thema ist und wie man auch in einem Ferien-Resort in UAE in Ruhe frühstücken kann.

Du arbeitest regelmäßig aus UAE. In welche Kategorie würdest Du das einordnen? Workation oder Bleisure Travel?
In erster Linie ist es eine Dienstreise. Ich bin alle 5 Wochen im Büro in Dubai und dann ist es reine Arbeit. Wir haben ja eine Niederlassung dort. Oder ich arbeite an anderen Orten, an denen wir präsent sind, wie Vietnam, Thailand oder neu Montenegro.
Natürlich gibt es auch mal private Aktivitäten – man trifft Freunde, geht Essen oder ich nehme mal meinen Mann mit. Das wäre dann schon eine Art von Bleisure.

Gibt es Mitarbeitende im Unternehmen, die auch temporär oder permanent im Ausland arbeiten?
Unser Team sitzt ganz verstreut. In Deutschland, in der EU oder in Asien und natürlich in den arabischen Emiraten. Alle haben einen virtuellen Arbeitsplatz. Und das nicht erst seit Corona. Homeoffice war bei uns schon immer ein Standard. Wir waren da quasi ein Vorreiter. Allerdings sind seit der Pandemie die technischen Möglichkeiten für Remote Work wesentlich besser.

In Deutschland ist gerade „Remote Fachkräfte aus dem Ausland“ ein riesiges Thema. Bei Euch ist das ja dann schon immer so gewesen, oder?
Ja genau! Wir hatten schon immer große Teile des Teams im Ausland und haben remote zusammen gearbeitet. Die Problematik, nicht genug Mitarbeitende zu haben, kennen wir bei uns nicht.


Wie viele Tage arbeitest Du in der Regel aus den Vereinigten Emiraten? Und wie häufig pro Jahr?
Ich habe circa 7 Flüge pro Jahr und bin dann in der Regel 10 Tage vor Ort. Dass muss nicht immer UAE sein. Manchmal fliege ich auch z.B. nach Bangkok, Montenegro oder Ho Chi Minh City. In Dubai sind unsere Partnerfirmen und von dort laufen die Geschäfte in Asien.

Welche Vorkehrungen triffst Du zum Thema Sicherheit und Gesundheit (Versicherungen etc.)?
Alle haben eine entsprechende Auslandskranken- und Unfallversicherung. Das ist bei uns ganz wichtig und die Grundvoraussetzung für die Reisen. Daneben noch eine Haftpflicht.


Reist Du meist allein oder in Begleitung?
Meistens alleine. Ab und an mit meinem Mann.

Buchst Du Deine Reisen über ein Reisebüro oder online?
Immer direkt über die Airline, meist Emirates. Das ist für mich im Handling am einfachsten. Ich kann dann schnell selber umbuchen etc. Und muss nicht erst in einem Reisebüro anrufen. Wir hatten zwischendurch eine Agentur, aber das war mir nicht flexibel genug. Emirates hat eine klasse App, die über Flugunregelmäßigkeiten etc. Informiert. Das ist mir sehr wichtig.


Wie ist Dein Arbeitserlebnis unterwegs? Beschreibe doch mal Deinen Arbeitstag! Ist das anders als zuhause?
Nein. Ich habe genau den gleichen Ablauf. Ich stehe auf, gehe zum Frühstück. Wir sind seit 13 Jahren im „The Cove Rotana Resort“ in Ras Al Khaimah. Die kennen mich natürlich gut. Dort gibt es verschiedene Orte für das Frühstück. Das eine ist das normale Frühstücksbuffet, was auch im Preis inkludiert ist und das andere ist das Business Frühstück. Letzteres haben wir tatsächlich eingeführt bzw. den Wunsch geäußert. Wir wollten nicht mit den Touristen und viel Trubel frühstücken. Ein Buffett brauchen wir auch nicht. Deshalb das kleine Breakfast in einem anderen Raum – mit allem, was man braucht.
Vor allen Dingen Ruhe!

Und nach dem Frühstück fährst Du ins Büro?
Nein, nein. Also ich bin ganz selten im Büro. In UAE treffe ich mich vor allem mit Kunden, Mandanten, Kontakten. In deren Büro, Fabrik etc. Wir sind ja der Dienstleister. Sprich ich bin dort den ganzen Tag unterwegs – in Abu Dhabi, dann sind wir mal in Dubai, dann sind wir mal dort und es kommt immer darauf an, was zu tun ist. Bankgeschäfte, Verlängerung von Lizenzen und und und. So ist unser Business. Und dann sind wir ja auch viel auf Messen.
Es kann sein, dass ich abends noch ins Büro gehe, weil ich z.B. etwas ausdrucken muss. Aber sonst erspare ich mir den Weg.

In welcher Art von Unterkunft hast Du bisher gewohnt und gearbeitet?
In UAE immer im gleichen Hotel. Das ist ein komfortables Resort.

Welche Faktoren sind für Dich bei der Wahl der Unterkunft wichtig?
Wie oben beschrieben muss die Unterkunft auf Business eingestellt sein, also separates Frühstück als Beispiel. Ein Schreibtisch auf dem Zimmer und ausreichend Steckdosen sind wichtig. Das hat das Hotel tatsächlich für uns eingeführt bzw. nachgerüstet.

Welche Tipps würdest Du „Neulingen“ mit auf den Weg geben?
Bevor man für einen Zeitraum Remote im Ausland arbeitet, sollte man das für sich testen. Passt die Kultur etc. Und auch um sehn, dass eine Workation nicht so romantisch ist, wie man es sich vorstellt. Man muss schließlich arbeiten. Wenn man nicht früh aufsteht oder zwischendurch an den Pool geht, schafft man eben seine Arbeit nicht. Man muss schon sehr strukturiert sein und Selbstdisziplin haben. Man darf nicht in die Touristen-Rolle rutschen, weil alle um einen herum Urlaub machen. Eigentlich wäre eine Art „Probe-Workation“ eine klasse Idee? Was meinst Du – vielleicht ist das ein gemeinsames Projekt?:-)


Vielen Dank für das Gespräch, liebe Ursula! Das mit der „Schnupper-Workation“ ist eine wunderbare Idee. Ich freue mich auf den weiteren Austausch dazu.

Freiburg im Breisgau – ein neuer Lieblingsort 39 Jahre später!

Als Kind mache ich mit meiner Mutter und großen Schwester eine Kur im Schwarzwald. Da war ich 6 Jahre alt. Und dann dauert es tatsächlich 39 Jahre, bis es mich wieder in den Breisgau verschlägt. Völlig ungeplant – wie so oft bei meinen Trips. Für meine Kunden kann ich wunderbar rund um das Travel Management beraten und bin auch immer die erste Anlaufstelle für mein privates Netzwerk – für jegliche Form des Reisens habe ich die perfekten Tipps.

Bei meinen eigenen Touren heißt es dagegen oft „Rolle rückwärts“. Kurzfristig muss ich alles ändern, weil ich feststelle, dass ich mir viel zu viel vorgenommen habe, die Strecken doch viel länger sind als gedacht und ich mich mal wieder verzettelt habe. Dann wird es hektisch und schnelle Reaktionen sind gefragt. Freunde und Familie kennen das und wundern sich nicht mehr. Meine Kunden und Geschäftspartner sehen es mir nach und schmunzeln. Denn am Ende funktioniert alles und wird dann meistens sogar richtig gut – großartige Bleisure Trips an inspirierende Orte. Und man könnte denken, dass im Vorfeld alles minutiös geplant ist.

Ich muss wieder nach Frankfurt – eine große Konferenz steht an und beginnt mit einer Abendveranstaltung an einem Montagabend. Bis dahin ist alles schon lange geregelt, das Hotel gebucht und die Anreise mit dem Auto zwar lang, aber machbar. Einige Tage vor der Konferenz geht dann das übliche Gedanken-Karussell los – wenn ich schon einmal da unten bin, könnte ich doch noch weiterfahren und zwei Geschäftspartner besuchen. In Freiburg – das ist von Rügen eine Weltreise, aber von Frankfurt ein Katzensprung. Gesagt, getan! Die Termine sind schnell vereinbart und alle freuen sich auf das persönliche Treffen. Denn von der nordöstlichsten Ecke Deutschlands in den südwestlichsten Zipfel hatten bis dato nur Calls stattgefunden und ein Meeting „in Person“ ist doch einfach viel schöner und an der Zeit. Wenn da nicht die lange Rückreise wäre. Von Frankfurt morgens nach Freiburg und abends nach den Terminen zurück nach Rügen, das funktioniert wohl kaum. Zur Not habe ich die Klapp-Matratze hinten in meinem Auto. Aber das nach einem langen Tag mit Terminen – keine gute Idee. Doch in der Hektik kommen die besten Ideen und es klingelt bei mir. Über Freiburg hatte ich doch gerade etwas gelesen, und zwar über ein neues Serviced-Apartment Konzept. Wie passend! Denn ich bin immer auf der Suche nach „Places to Stay“ – Orte, an denen man auf Reisen gut arbeiten und die ich meinen Kunden empfehlen kann.

Und so lande ich im „Black F Tower“ und in Freiburg und bin begeistert von der ersten Minute.

Freiburg – Du Schöne!

Nach entspannten 2 Stunden Fahrt bin ich früh in Freiburg. Die Sonne scheint und ich bin bestens gelaunt. Für den Checkin ist es wahrscheinlich noch zu zeitig, aber zumindest das Auto kann ich doch parken und dann mit dem Rad in die Stadt. Denn neben der Matratze ist auch mein Velo immer dabei.

Ich finde sofort einen Stellplatz direkt vor dem Haus und werde an der Rezeption freundlich empfangen. Und wie schön – das Apartment ist sogar schon fertig. Das Einchecken funktioniert digital und ist schnell und unkompliziert.

Mit dem Fahrstuhl geht es in die 12. Etage in meine Skyline Suite Black XL. Wow – hier ist alles und wirklich alles genau mein Stil. Das passiert selten! Die Einrichtung ist nicht so überladen und skandinavisch schlicht. Die Kitchenette in meinem Lieblingsgrün und mit Nespresso-Maschine ist alles, was ich brauche.

Es gibt einen soliden Esstisch, an dem man gut arbeiten kann. Und auch auf der großzügigen Couch kann man wunderbar mit Laptop verweilen. Ich gehe bei dem schönen Wetter zum Emailcheck auf den Balkon.

Der mit Lavendel, Rosmarin & Co. bepflanzt ist – das sehe ich so in einem Serviced-Apartment Haus zum ersten Mal. Für mich Naturkind genau richtig. Und der Blick auf die Stadt und den Schwarzwald ist klasse – so lässt es sich gut arbeiten und es entstehen neue Ideen. Die Straße hört man aufgrund der Höhe kaum.

Nach einer Weile meldet sich mein üblicher Bewegungsdrang. Und ich bin neugierig, was mir nach all den Jahren in Freiburg noch bekannt vorkommt. Also ab aufs Rad und in 10 Minuten in die Stadt geradelt. Der Wiedererkennungs-Effekt ist gering, aber ich bin trotzdem happy im mediterranen Flair der City. Im „Bächle“, der sich durch die unzähligen Gassen der Altstadt schlängelt, werden Melonen und Wein gekühlt. Das ist nun so gar nicht deutsch – und am liebsten möchte ich mich auch im Wasser abkühlen, denn es ist irre warm. Ein Eis tut es dann auch und ich radle in Zeitlupe zurück ins Black F – für ein Nordlicht sind die Temperaturen ohne Wind schon arg. Sehr positiv fällt mir auf, dass keiner der anderen Fahrradfahrer ungeduldig klingelt – wie schon erlebt in Berlin oder Frankfurt. Das Schwarzwald-Volk scheint wirklich entspannt zu sein. Und dieses Feeling überträgt sich und ich fühle mich so richtig wohl nach den hektischen Tagen in „Mainhattan“.

Zurück im „Tower“ erfahre ich, dass es eine Rooftop-Terrasse gibt. Die muss ich mir gleich mal anschauen. Und natürlich die vier Bienenvölker, die auf dem Dach den hauseigenen Honig produzieren. Mit dem Blick über die Dächer von Freiburg und einem „Tannenzäpfle Alkoholfrei“ lasse ich den Tag ausklingen. Wie viele andere Gäste – die riesige Veranda füllt sich nach und nach und scheint ein Treffpunkt zu sein, der übrigens auch von externen Gästen gebucht werden kann.

Irgendwie cool – diese Black F Community und überhaupt dieses Freiburg mit den tiefenentspannten Bewohnern.

Am nächsten Tag kann ich ausgeruht meine Termine machen – mit Menschen, die real noch sympathischer sind. Und bleibe dann sogar noch eine Nacht, weil alles so passt und ich ganz bei mir bin.

Die Tage im Breisgau haben mir sehr gutgetan und mir fällt ein Satz ein, den ich vor langer Zeit gehört habe: die Menschen an entlegenen Orten sind etwas ganz Besonderes. Das trifft auf mein Rügen zu und das passt auch für die „Schwarzwald People“ – ganz im Südwesten und fast schon nicht mehr in Deutschland. Und ein neuer Lieblingsort für mich.

GOOD TO KNOW

Für die perfekte Kombination von Arbeiten & Reisen hat man im Black F Tower mitgedacht. Neben der guten Ausstattung des Apartments mit ausreichend Steckdosen, einem angenehmen Licht und diversen „Work Stations“ kann man auch auf der Dachterrasse oder in der Coworking-Lobby super entspannt arbeiten.

Für ein effektives „Anywhere Office“ können mobile Desks, Bildschirme und Bürostühle ausgeliehen werden. Damit sich die Gäste vollkommen auf ihre Arbeit konzentrieren können, steht auf Wunsch ein Rundum-Service, unter anderem mit hauseigenem Waschsalon (die Buchung und Nutzung über eine App funktioniert super), wöchentlich frischer Bettwäsche und Handtüchern sowie einer Zimmerreinigung, bereit. „Stay a little bit longer” ist also ohne weiteres möglich.

Daneben gibt es in der Sonnenstadt und im Umland diverse Freizeitmöglichkeiten als Ausgleich zur Arbeit – angefangen vom Schlendern durch die Altstadt bis hin zu Seen (den Opfinger See habe ich selbst getestet). Und wenn man kein eigenes Radl dabeihat, kann man sich einfach eines im Black F ausleihen und damit die Gegend erkunden.

Bleisure und Kultur im Land der Dichter und Denker

Bleisure und Kultur im Land der Dichter und Denker

Was macht man, wenn man auf einer kleinen Insel im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft wohnt und beruflich viel unterwegs ist. Man kann über die langen Wege verzweifeln. Oder man macht als Bleisure Trip den Weg zum Ziel und sucht sich schöne Orte auf der Strecke – als Zwischenstopp, zum Arbeiten unterwegs und als Inspiration.

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