Im Dezember habe ich es zum 2. Mal getan und war schon wieder auf Workation. Dieses neue flexible Arbeitsmodell ermöglicht mir, Beruf und Familienleben zu vereinbaren. Mit meinem Mann kann ich gemeinsame Urlaube verbringen, auch längere, bis zu 4 Wochen. Dabei sind im Urlaub einzelne Zeiträume meinen KlientInnen vorbehalten. Ich begleite u.a. Geschäftsleitungen als Sparringspartnerin oder unterstütze bei der Leadership- und Karriereentwicklung. Meine KlientInnen können und wollen zuweilen nicht warten, bis ich Urlaub bzw. kreative Auszeiten beendet habe. Das bedeutet eine gute Terminabsprache mit meinen Kunden, aber auch zwischen meinem Mann und mir. Zusätzlich braucht es gute Selbstführung, um gezielt und nur zu bestimmten Zeiten die Arbeit in den Urlaub zu integrieren. Dabei helfen mir Strukturiertheit und gute Organisation. Außerdem ist mein Business zu gut 50% virtuell. „Nein sagen“, im Sinne einer gesunden Abgrenzung, war glücklicherweise auch noch nie mein Problem. So entdecke ich allmählich Workation als gutes Arbeitsmodell für mich.

Insel ist nicht gleich Insel

Die WLAN-Anbindung in beiden Hotels der Kanaren ist top, egal, ob auf Zimmer, weitläufigem Hotelgelände/- Gebäude oder in der Lobby. Das Lopesan Villa del Conde, Gran Canaria und das Adrian Roca Nivaria, Teneriffa Süd spielen in der gleichen Liga mit 5 Sternen. Nach „Remote-Work“ Aspekten sind beide Häuser jedoch sehr unterschiedlich.

Im großzügigen Lopesan finden sich für Teams-Meetings und Arbeitsphasen durchweg wunderbare Rückzugsmöglichkeiten unterschiedlicher Art – Sitzgruppen, Nischen, Ensembles abseits der Gästerouten durch das Hotel. Hier lässt sich super und zurückgezogen arbeiten, in einem schönen Ambiente. Alternativ kann ein Raum gebucht werden. In der Anlage sind überall arbeitende Menschen mit Notebook anzutreffen, das gibt ein gutes Gefühl.

Das Roca Nivaria dagegen punktet mit dem kleinen, aber feinen Schreibtisch im Doppelzimmer mit Meerblick. Dafür gibt es dort so gut wie keine Rückzugsmöglichkeiten auf der Anlage, was ganz klar an der Architektur und der Zielgruppe Familie liegt. Für mich zum Arbeiten eher zu unruhig. Im 4. Stock des Roca Nivaria finden sich zwar sehr funktionale Sitz- und Arbeitsnischen mit unterschiedlicher Ausstattung (Drucker/PC) für ungestörtes Arbeiten. Ich persönlich empfinde das Arbeiten auf dem Zimmer am Schreibtisch, bzw. auf der Zimmer-Terrasse als produktiver und bin kreativ und im Flow. Mein 17-Zoll-Notebook passt in den Zimmertresor – für mich ein wichtiges Kriterium für die Auswahl einer Unterkunft.

Mein neues Arbeitsmodell gefällt mir zunehmend besser. Es entspricht ein Stück weit meinem Naturell. Wenn ich zur Ruhe komme und entspanne, steigt meine Kreativität. Mir kommen dabei wertvolle Ideen. Ich lasse mich durch Umfeld und Menschen inspirieren, ich bin offen für Neues und nehme viel mehr wahr als im normalen Berufsalltag. Davon profitiere ich als Coach und Beraterin und somit auch meine KlientInnen.

Auch Workation Nummer 2 funktioniert im Ergebnis super – eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Zu den Kanaren grundsätzlich ist zu sagen: Auf beiden Inseln liegt das Preisniveau unter dem deutschen Niveau. Überall fallen die herzlichen und serviceorientierten Menschen aus ganz unterschiedlichen Nationen auf. Beide Inseln sind grundverschieden, werden jedoch durch eine beeindruckende Natur vereint. Trotzdem – ich bin nicht der Kanaren-Typ, stelle ich fest. Aber das ist Geschmackssache und individuell zu betrachten.

Im Januar 2024 runde ich meine Workation-Stationen mit einzelnen Thailand-Städten inklusive Bangkok ab – meine Workation Nummer 3, über die ich natürlich wieder berichten werde.

Claudia Zeimes, Coaching & Consulting/ Strategic Partnering

Insights zu Workation auf den Kanaren

Unter dem Hashtag #AfterTeleWork starten die Kanarischen Inseln 2022 eine neue Kampagne, mit der die so genannte Remote-Arbeiter angesprochen werden sollen. Laut Informationen des Fremdenverkehrsamtes hatte sich Canary Islands Tourism bereits 2020 entschieden, verstärkt auf Remote-Arbeiter zu setzen. Laut der Statistik der Nomad List, dem weltweiten Referenzportal für Remote Arbeiter, trafen allein im Jahr 2021 rund 47.000 Remote-Arbeiter auf den Kanarischen Inseln ein.

Die Rangliste der Herkunftsländer wird von Deutschland angeführt (27 Prozent), gefolgt von Großbritannien (zwölf Prozent). Die Teleworker gaben laut der Statistik durchschnittlich 3.717 Euro pro Person und Reise aus – fast dreimal so viel wie die Urlauber mit 1.206 Euro pro Person.

Viele Hotels haben mittlerweile in eine sehr gute Internetverbindung investiert, so dass auch Videokonferenzen möglich sind. Manche Häuser haben so genannte Homeoffice-Zimmer konzipiert, damit Gäste besser arbeiten können. Dies ist unter anderem im Aldiana-Club auf Fuerteventura, im Magic Life, im TUI Blue Riu Calypso oder in einem der beiden Robinson-Clubs Jandia Playa oder Esquinzo Playa möglich. Auch Ferienwohnungen wie auf La Palma sind für Workation im Warmen geeignet.

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